Der Leasing-Verband

Aufgaben und Leistungen des BDL

Der Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen e. V. (BDL) vertritt die Interessen der gesamten Leasing-Wirtschaft in Deutschland. Mit seinen rund 160 Mitgliedsgesellschaften repräsentiert er knapp 90 Prozent des Leasing-Marktvolumens in Deutschland.

BDL Jahresbericht: Leasing 2017

Einsatz für faire Rahmenbedingungen

Oberstes Verbandsziel ist es, Leasing in Deutschland zu fördern und zu schützen – aus Anbieter- und aus Kundensicht. Die Sicherung fairer steuerlicher, rechtlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für die Branche steht dabei im Mittelpunkt. Der BDL setzt sich gegenüber dem Gesetzgeber und der Verwaltung für eine sachgerechte Gesetzgebung und Verwaltungspraxis in allen leasingrelevanten Rechtsgebieten ein, dabei stehen das Handels- und Steuerrecht, das Zivil- und Aufsichtsrecht sowie staatliche Fördermaßnahmen im Mittelpunkt. Zudem pflegt der BDL einen aktiven Kontakt zu den Aufsichtsbehörden, um die praxisbezogene Umsetzung der regulatorischen Pflichten zu optimieren. Ziel ist es, weiterhin für ein Gleichgewicht zwischen Bürokratie und Praxis zu sorgen und eine mögliche Überregulierung abzuwehren – dies vor allem in Hinblick auf die stark mittelständische Struktur der Leasing-Wirtschaft. „Die Beachtung der mittelständischen Branchenstruktur bei Gesetzesinitiativen und im Dialog mit der Politik sowie die Unterstützung der kleinen und mittleren Mitglieder bei der Bewältigung der Aufsicht gehören zu unseren vorrangigen Aufgaben“, erklärt BDL-Hauptgeschäftsführer Horst Fittler.

Umfangreicher Service für Mitgliedsgesellschaften

„Besonders in einer mittelständisch geprägten Branche wie der Leasing-Wirtschaft, in der zahlreiche Leasing-Gesellschaften nur auf begrenzte eigene fachliche Ressourcen zurückgreifen können, ist der Verband als Dienstleister gefordert“, führt Fittler weiter aus. Die Analyse und praxisgerechte Aufbereitung relevanter Informationen über aktuelle Entwicklungen des Leasing-Marktes und seiner Rahmenbedingungen sowie die kontinuierliche, frühzeitige Mitgliederinformation gehören zu den Serviceleistungen des BDL.

Die Mitglieder erhalten Rundschreiben oder Newsletter sowie weiterführende Informationen im internen Mitgliederbereich der BDL-Website. Zu einzelnen Themenfeldern werden praxisnahe Handreichungen und Leitfäden bereitgestellt. Zudem veranstaltet der BDL Fachtagungen und Foren zu branchenrelevanten Themen.

Öffentlichkeitsarbeit

Der BDL informiert Politik, Behörden, Medien, andere Verbände und Organisationen des Mittelstands sowie die interessierte Öffentlichkeit über den Leasing-Markt und die Branche in Deutschland. Die Kommunikation bedient sich dabei verschiedener Kanäle und Maßnahmen von der klassische Medienarbeit über die Online-Kommunikation – im Schwerpunkt über die BDL-Website (www.leasingverband.de) – bis zu Social Media-Aktivitäten, vor allem über die Informationskanäle Twitter (@LeasingVerband), XING und LinkedIn.

„Das Informationsverhalten von Journalisten, aber auch Politikern und anderen Multiplikatoren hat sich gewandelt“, führt Holger Rost, Vorsitzender des Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit und Public Affairs aus. Sie informieren sich nicht mehr nur über Presseinformationen, Zeitungen oder über Websites, sondern nutzen verstärkt Social Media-Tools wie Twitter, Facebook, XING etc. Insgesamt verlieren Printmedien kontinuierlich zugunsten von interaktiven Medien an Bedeutung. „Aus diesem Grund veröffentlicht der BDL seinen Jahresbericht 2017 erstmals online auf seiner Website“, ergänzt Rost.

Aus- und Fortbildung: BDL-Akademie

Mit seinem breiten Seminarangebot deckt der Verband wesentliche Facetten der Aus- und Weiterbildung ab. Es reicht vom Grundlagenseminar bis hin zu Spezialseminaren, die flexibel auf aktuelle Anforderungen eingehen und die auf die (Praxis-)Bedürfnisse der Mitglieder abgestimmt sind. Um den Wünschen seiner Mitglieder nachzukommen, werden künftig verstärkt E-Learning-Seminare, die zeiteffizient und ressourcenoptimiert sind, angeboten.

So besteht das Seminar „Grundlagen des Mobilien-Leasing“, das sich an alle Leasing-Einsteiger wendet, aus einem moderierten Online-Teil, der mit Skripten, Übungen und Tests hauptsächlich Grundlagenwissen zum Leasing vermittelt und mit einem Abschlusstest beendet wird. Im Präsenzteil lernen die Teilnehmer den praktischen Ablauf eines Leasing-Geschäfts sowie mögliche Konfliktsituationen kennen und erarbeiten in Gruppen Lösungen. Hinzu kommen Informationen zu Themen, die im Online-Seminar schwer vermittelbar sind, etwa die regulatorischen Anforderungen an die Leasing-Gesellschaften.

Brüsseler Repräsentanz

Gerade in puncto Regulatorik weht der Wind kräftig aus Brüssel. Um seine Aufgaben zu bewältigen und sich für die Belange der deutschen Leasing-Wirtschaft einzusetzen, reicht es daher längst nicht mehr, nur national die Interessen der Branche zu vertreten. Daher ist der BDL grenzüberschreitend tätig, unter anderem durch seine Mitgliedschaft im europäischen Dachverband der nationalen Leasing-Verbände Leaseurope. Seit etwas über einem Jahr verfügt der BDL auch über eine eigene Repräsentanz in Brüssel, die in Kooperation mit der Leaseurope, die Leasing-Stimme in Brüssel stärkt und die Kräfte bündelt.

Das BDL-Büro im Haus des Dachverbands der europäischen Kammerorganisationen Eurochambres signalisiert schon durch seinen Standort, dass die Leasing-Wirtschaft sich der Realwirtschaft zugehörig fühlt. Aufgrund der eigenen Repräsentanz in Brüssel ist es möglich, ein leasing-spezifisches Netzwerk zu pflegen. Dies beinhaltet den direkten Kontakt zu den Abgeordneten des Europäischen Parlaments, den Vertretern der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates sowie zu Institutionen wie der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt oder der Bankenaufsichtsbehörde (EBA) in London. Die Kooperation mit Wirtschafts- und Industrieverbänden der verschiedenen leasing-relevanten Sektoren und der Kontakt zu Korrespondenten der Wirtschaftspresse zählen ebenfalls zu den Aufgaben der BDL-Repräsentanz.

Maßgeschneiderte Interessenvertretung

Im Zuge der Finanzkrise hat die Europäische Kommission vor allem in der letzten Legislaturperiode (2009 bis 2014) viele EU-Gesetzgebungsvorhaben auf den Weg gebracht. Diese Welle an Regulierungen hatte immense Auswirkungen. Die unterschiedliche Struktur der Leasing-Unternehmen und deren nationale aufsichtsrechtliche Besonderheiten machen es erforderlich, fokussiert auf die besonderen Belange der deutschen Leasing-Unternehmen hinzuweisen. Das in Studien nachgewiesene, risikoarme Geschäftsmodell der Leasing-Unternehmen soll stärker berücksichtigt werden.

Direkter Informationsfluss

Die Stabilisierung der Finanzmärkte hat für die Europäische Kommission höchste Priorität. Dafür wurde eine Vielzahl von Reformen für den Finanzmarkt angestoßen, um sowohl neue Regeln für das globale Finanzsystem zu erstellen, als auch einen sicheren, verantwortungsvollen und wachstumsfördernden Finanzsektor in Europa zu etablieren. Diese EU-Regeln müssen nunmehr auf nationaler Ebene umgesetzt werden. Eine frühzeitige Berichterstattung über aktuelle Entwicklungen zu EU-Themen und neue Gesetzesvorhaben ist daher unerlässlich. Dies ermöglicht ein rechtzeitiges Handeln, um spezifische Anliegen bei den jeweiligen EU-Institutionen einbringen zu können.

Über die Brüsseler Repräsentanz konnte der BDL zu verschiedenen EU-Initiativen konkret Stellung beziehen, unter anderem bei Verbriefungen und der 4. Anti-Geldwäsche-Richtlinie. Mit Blick in die Zukunft werden digitale Themen, die auch für die Leasing-Wirtschaft bedeutend sind, in den Gesetzgebungsprozessen eine immer größere Rolle einnehmen.

Wechsel an der Verbandsspitze

Auf der 32. Mitgliederversammlung des BDL am 26. April 2017 verabschiedete sich Martin Mudersbach, Vorsitzender der Geschäftsleitung der akf leasing GmbH & Co KG, nach acht Jahren als BDL-Präsident und 33 Jahren in der Leasing-Wirtschaft in den Ruhestand. Zu seinem Nachfolger wählten die BDL-Mitglieder einstimmig Kai Ostermann, Vorsitzender des Vorstands Deutsche Leasing AG, der bereits seit 2011 Vizepräsident des BDL war.

Filmbericht zum Präsidentenwechsel