Leasing DNA: Mittelstand, Realwirtschaft, Expertise und Nachhaltigkeit

Die Hälfte der außenfinanzierten Investitionen wird mittels Leasing realisiert

Ob Technikerwagen oder Reisebus, Müllwagen eines Entsorgungsunternehmens, Gabelstapler, Lkw, Kopierer und Computeranlagen, Bau-, Druck- oder Werkzeugmaschinen, Zahnarztstuhl oder Röntgenapparate, Autowaschstraßen, Fitnessgeräte oder die Photovoltaikanlage auf dem Produktionsgebäude – täglich sind ungezählte Leasing-Güter im Einsatz. Dank innovativer Produktentwicklungen gibt es kaum ein Wirtschaftsgut, das sich nicht per Leasing anschaffen lässt. Neben den klassischen Mobilien und Immobilien sind Leasing-Lösungen auch für immaterielle Güter wie Software, Marken, Patente oder auch Forschungsprojekte verfügbar. Innovative Service-Elemente erleichtern den Leasing-Kunden die Nutzung ihrer Fahrzeuge, Maschinen, IT-Systeme etc. über den kompletten Lebenszyklus. Es überrascht daher nicht, dass in Deutschland aktuell Wirtschaftsgüter im Wert von mehr als 200 Milliarden Euro verleast sind.

Leasing ist daher längst nicht mehr aus dem Wirtschaftsalltag wegzudenken, über die Hälfte aller nicht aus Eigenmitteln finanzierten Investitionen werden mittels Leasing realisiert. Der Leasing-Anteil an den gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen, die Leasing-Mobilienquote, beträgt aktuell 24 Prozent. 2016 realisierte die Leasing-Wirtschaft Investitionen in Höhe von 64,2 Milliarden Euro für ihre Kunden. Das Neugeschäft der Branche wuchs damit um 9 Prozent und damit deutlich dynamischer als die entsprechenden gesamtwirtschaftlichen Investitionen. Auch in das erste Quartal 2017 ist die Leasing-Wirtschaft mit einem Plus von zehn Prozent gestartet – trotz getrübter Investitionsstimmung der Unternehmen. Die Zahlen sprechen für sich und die Bedeutung der Leasing-Branche für das Wachstum der deutschen Volkswirtschaft ist genauso unumstritten wie ihre fest verwurzelte Partnerschaft mit dem Mittelstand.

Leasing-DNA

Was sind nun die Erfolgsfaktoren der Branche, die sich vor gut 50 Jahren in Deutschland etabliert hat und einen unvergleichlichen Siegeszug vorzuweisen hat? Auf einen Nenner gebracht sind es Expertise, Mittelstand, Nachhaltigkeit und die Nähe zur Realwirtschaft, die die DNA der Leasing-Wirtschaft ausmachen.

Expertise ermöglicht innovative Investitionen

Leasing ist das Geschäft mit Investitionen. Als professionelle Investoren verfügen die Leasing-Gesellschaften über eine spezifische Branchen- und Marktkenntnis. Die Rückkopplung mit Kunden und Herstellern verschafft ihnen ein gutes Gespür für Markttrends. So können Leasing-Unternehmen schnell und flexibel reagieren. Sie kennen die Maschinen, Produktionsanlagen, Fahrzeuge, das IT-Equipment und die anderen Wirtschaftsgüter, die sie verleasen, ganz genau. Denn um den Wertverlauf eines Objekts zu berechnen oder Verwertungskonzepte zu erarbeiten, sind Fachleute für Investitionsgüter und Märkte gefragt – aber auch um eine partnerschaftliche Beratung der Kunden zu garantieren. In Leasing-Gesellschaften arbeiten daher Ingenieure verschiedenster Fachrichtungen, Kfz-Meister, Techniker, Facility-Manager, Architekten, Mediziner etc. im Team mit Finanzierungsexperten zusammen. Andere Finanzierer verfügen über dieses Know-how nicht. Dieses Wissen ermöglicht es zudem, den Kunden in Hinblick auf bestmögliche Nutzung des Objekts zu beraten, optimale Finanzierungsmodelle zu entwickeln und ergänzende Services anzubieten. Ihre Expertise ermöglicht es den Leasing-Unternehmen, innovative Produkte oder Investitionen in neue Märkte auch in den Fällen zu realisieren, in denen sich Kreditinstitute eher zurückhaltend zeigen. Dies führte letztlich dazu, dass neue Technologien maßgeblich über Leasing in den Märkten eingeführt und verbreitet werden konnten. Beispiele aus der Vergangenheit dafür sind Großcomputer, Kopier- und Druckmaschinen oder Großgeräte der Medizintechnik. Heute sind „Leasing-Gesellschaften wieder einmal gefragte Experten bei der Markteinführung neuer Produkte sein, die im Gefolge knapper und teurer Energieressourcen in großer Zahl geordert werden“, schätzt Leasing-Experte Arno Städtler vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung.

Aufgrund des ausgeprägten Know-hows der Wirtschaftsgüter und der Tatsache, dass Leasing-Gesellschaften schon qua Geschäftsmodell Eigentümer des verleasten Objekts bleiben, verstehen wir uns als Teil der Realwirtschaft,

führt BDL-Hauptgeschäftsführer Horst Fittler einen zweiten Erfolgsfaktor und ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zu klassischen Finanzierungsinstrumenten auf.

Prädestiniert für Investitionen in die Digitalisierung

Diese Unterscheidung zeigt sich auch beim Thema Industrie 4.0 und der digitalen Transformation der Wirtschaft, für die enorme Investitionen anstehen. Die klassischen Finanzierungsinstrumente tun sich schwer bei diesem Thema. Der Investitionsbegriff befindet sich im Wandel: Es geht nicht mehr ausschließlich um den Maschinenbauer, der eine moderne Anlage finanzieren will. Verstärkt sind Unternehmensprozesse im Fokus; immaterielle Werte wie Software und Patente gewinnen an Bedeutung.

Die Leasing-Wirtschaft ist prädestiniert, Investitionen ihrer Kunden in die Digitalisierung zu realisieren,

erklärt der BDL-Hauptgeschäftsführer. „Denn die Fachleute in den Leasing-Unternehmen können Prozesse bewerten und flexible passende Finanzierungslösungen konzipieren.“ Dies bestätigt auch Bianca Illner, Abteilungsleiterin Betriebswirtschaft des Branchenverbands VDMA. Leasing sei eine wesentliche Säule der Unternehmensfinanzierung und im Maschinen- und Anlagenbau fest verwurzelt, wenn es um die Realisierung von Investitionen gehe, und „bietet die Chance, das Potenzial von Industrie 4.0 in den Unternehmen zu heben“.

Leasing dominiert im Mittelstand

Dritter Erfolgsfaktor ist die mittelständische Prägung der Leasing-Wirtschaft und die Partnerschaft mit dem Mittelstand. Leasing genießt eine hohe Anziehungskraft im Mittelstand und ist dort fest verwurzelt. Drei von vier mittelständischen Unternehmen ziehen Leasing regelmäßig für ihre Investitionspläne in Betracht. Für 40 Prozent ist Leasing sogar die erste Wahl im Wettbewerb der Investitionsinstrumente. Der Kredit folgt erst mit größerem Abstand. Kein Wunder, dass etwa 90 Prozent der rund 1,8 Millionen Leasing-Verträge im Jahr mit mittelständischen Kunden geschlossen werden.

Nicht nur die Kunden stammen im Schwerpunkt aus dem Mittelstand, auch die Leasing-Branche selbst mit ihren über 300 Gesellschaften ist mittelständisch geprägt und spiegelt damit die Unternehmensstruktur in Deutschland wider.

Als Mittelstand für den Mittelstand – dies ist ein ganz wichtiger Baustein unseres Erfolgskonzepts. Aufgrund unserer mittelständischen Struktur können die Kunden auf eine Beratung auf Augenhöhe vertrauen. Wir wissen, was es heißt, ein mittelständisches Unternehmen zu führen,

erläutert der BDL-Hauptgeschäftsführer.

Vielfältige Argumente für Leasing

Neben einer professionellen Beratung überzeugt Leasing die Finanzentscheider in den Unternehmen mit einer Reihe von Vorteilen: „‘Mit Leasing habe ich meine Kosten fest im Griff‘, ist ein Argument, das wir häufig hören“, erklärt der BDL-Hauptgeschäftsführer. Laut einer repräsentativen Marktuntersuchung zählen für Kunden an erster Stelle die genaue Kalkulierbarkeit der Kosten und die Schonung der Liquidität.

Werden zusätzlich zum Fahrzeug, zur Maschine oder der IT-Ausstattung noch Servicekomponenten wie Wartung, Reparatur, Versicherung bis zum Full-Service-Paket vereinbart, sind die Kosten noch besser planbar,

erläutert der BDL-Hauptgeschäftsführer den anhaltenden Trend, Dienstleistungen zum Leasing-Vertrag hinzuzubuchen.

Ein weiterer Aspekt: Nach Ablauf der Leasing-Vertragsdauer wird das genutzte Wirtschaftsgut zurückgegeben oder kann gegen ein neues eingetauscht werden. Für Mittelständler ist die Rückgabemöglichkeit interessant, wenn in neue, moderne Anlagen investiert wird. Oder wenn es darum geht, stets auf dem neuesten technischen Stand zu sein und z. B. Computer, Fahrzeuge, Maschinen oder Medizintechnik nach nur kurzer Zeit auszutauschen. Das Argument kommt zum Beispiel beim Autoleasing, dem größten Segment der Branche, besonders zum Tragen:

Denn welcher Unternehmer möchte seinen Firmenwagen selbst auf dem Gebrauchtwagenmarkt verkaufen. Das ist viel zu zeitaufwendig,

erklärt Fittler. „Stattdessen gibt der Kunde das Fahrzeug nach durchschnittlich drei Jahren der Leasing-Gesellschaft zurück oder tauscht es gegen ein neueres Modell ein.“ So sorgt er auch dafür, stets die modernsten und damit umweltfreundlichsten Automodelle im Fuhrpark zu haben und leistet dabei einen Beitrag zum Umweltschutz in Deutschland. Damit trägt Leasing schlussendlich auch zur Nachhaltigkeit bei.

Leasing 2016 auf einen Blick

Investitionen der Leasing-Wirtschaft:

64,2 Mrd. Euro

Veränderung zum Vorjahr:

+ 9 Prozent

Neue Leasing-Verträge:

1,8 Mio.

Leasing-Quote Mobilien:

24 Prozent

Anteil Außenfinanzierung:

52 Prozent

Verleaste Wirtschaftsgüter:

200 Mrd. Euro